Stolze Geschichte

Nicht viele Städte in der Welt können sich einer tausendjährigen Geschichte rühmen, aber Omiš ist eine dieser Städte!

Seit der Antike, vor mehr als 2000 Jahren, wurde die Mündung des Flusses Cetina dauerhaft besiedelt. Historiker gehen davon aus, dass die Vorläuferin der heutigen Stadt Omiš eine kleine Ansiedlung Oneum war, die sich am Fuße des großen, nördlich oberhalb der Stadt liegenden Berges – die sog. Omišer Dinara - befand.

Im Laufe der Zeit begann die lokale Bevölkerung ihre Häuser immer näher am Meer zu bauen, wofür sie einen sehr guten Grund hatten. Die alten Bewohner von Omiš waren nämlich Piraten!

Während des 12. und 13. Jahrhundert beherrschten die Piraten von Omiš das Meer von Split bis Dubrovnik. Alle Schiffe, die an dieser kleinen Stadt an der Mündung von Cetina vorbeifuhren, mussten einen Tribut für freie Seefahrt zahlen oder einen Kampf mit den erbarmungslosen Piraten riskieren, aus dem nur wenige von ihnen als Sieger hervorgingen

 

 

Unter der Führung der bekannten Fürstenfamilie Kačić beherrschten die Omišer demnach fast zwei Jahrhunderte lang einen großen Teil der Adria und griffen Handelsschiffe reicher Städte wie Split, Kotor, Dubrovnik und Venedig an. Sogar die päpstlichen Galeeren, die entlang der Adria ins ferne Palästina segelten, blieben nicht verschont.

Im Laufe der Zeit wurden die Piraten so mächtig, dass sich nach häufigen Angriffen auf Kreuzfahrerschiffe sogar der Papst gegen sie wandte. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen besiegten die Venezianer in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Piraten von Omiš und ihre Fürsten Kačić.

Die Kačić-Fürsten flohen kurz nach der verlorenen Schlacht mit den Venezianern aus der Stadt und ihre Macht schwächte sich erheblich ab. Obwohl sie auch weiterhin Piraterie betrieben, suchten die Omišer zunehmend nach anderen Einkommensquellen, etwa in der Landwirtschaft oder Fischerei.

Im 15. Jahrhundert erkannte Omiš auch offiziel die Herrschaft der Republik Venedig an. Zu dieser Zeit wurde die Stadt zu einem wichtigen administrativen und militärischen Stützpunkt. Zudem wurde sie auch mit hohen Mauern umgeben.

Gerade unter der Herrschaft der Republik Venedig erhält die Stadt Omiš ihre charakteristischen Umrisse, die sie auch heute noch zieren. Da sich nun die Stadt innerhalb von hohen Mauern entwickelte, stand den Baumeistern nicht genug Platz zur Verfügung, um breite Alleen und prachtvolle Häuser zu bauen. Die engen Straßen der Stadt führten zu zahlreichen Plätzen, auf denen sich das Leben in früheren Zeiten abwickelte.

Mit der Zeit nahm die Zahl der Stadtbewohner zu und die Stadt war einfach zu überfüllt, um von so hohen Mauern umgeben zu sein. Kurz nach dem Untergang der Republik Venedig, anfangs des 19. Jahrhunderts, beschlossen die Bewohner die alte Mauer abzureißen. Als eine der seltenen Erinnerungen an den steinernen Riesen, der sie Hunderte von Jahren vor dem Feind beschützte, können wir heute nur das Tor im östlichen Teil der Stadt und den Turjun-Turm in der Fošal-Straße sehen.

Nach dem Zerfall der Republik Venedig fiel die Stadt Omiš anfangs des 19. Jahrhunderts unter die Herrschaft von Österreich. Im Jahr 1807 wurde sie zusammen mit ganz Dalmatien ein Teil von Napoleons Frankreich, um bereits 1813 wieder unter die österreichische Herrschaft zu gelangen, unter die sie bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 blieb.

Danach wird Omiš, wie auch der Großteil Kroatiens, Teil der jugoslawischen Monarchie und später der Volksrepublik Jugoslawien. Im Jahr 1991, mit der Unabhängigkeitserklärung der Republik Kroatien schließt sich die turbulente Geschichte der Stadt Omiš ab.